Neu erfinden
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Neu erfinden. Was der Mittelstand vom Silicon Valley lernen kann von Gunther Wobser
Der Mittelstand, das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, gilt vielen mittlerweile als rückwärtsgewandt und träge. Um zukunftsfähig zu bleiben, müssen die Tüftler von gestern die Innovatoren von morgen werden, lautet die Herausforderung. Aber wie? Der Unternehmer Gunther Wobser hat die Antworten darauf im Silicon Valley gesucht. Statt „copy and paste“ gilt jedoch "inspect and adapt“. Denn der Mittelstand braucht seine ganz eigene Version von Zukunft. Eine Reise zu den Entrepreneuren an der Westküste der USA und zurück zu den Weltmarktführern in Baden-Württemberg.
REZENSIONEN – NEU ERFINDEN
Damals, als ich selbst dort lebte und ein Buch über das mächtigste Tal der Welt schrieb, stellte ich mir diesen Unternehmertyp als Idealfall vor. Ich schilderte ihn im Buch, noch bevor ich eine realen Menschen kannte, der so handelte: Auszuwandern, um sich neu zu erfinden. Innovation und Disruption zur Chefsache zu machen anstatt sie an die zweite Ebene zu delegieren. Mit Gunther Wobser ist dieser Idealtyp Wirklichkeit geworden.
Christoph Keese, Publizist und Unternehmer. Autor von „Silicon Valley“, „Silicon Germany“ und „Disrupt Yourself“
Was kann ein deutscher Mittelständler vom Silicon Valley lernen? Was ist übertragbar auf Deutschland und was nicht? Wie kann man den Erfindungs- und Unternehmergeist der deutschen Nachkriegsgeneration wieder beleben? Gunther Wobser, geschäftsführender Gesellschafter von Lauda, einem weltmarktführenden Hersteller von Temperieranlagen aus Lauda-Königshofen bei Würzburg, entschied, dies nicht nur theoretisch oder von Beratern klären zu lassen. Er machte sich mit seiner Familie selber auf den Weg, lebte über ein Jahr im Silicon Valley, leitete von dort sein Unternehmen aus Deutschland und trieb parallel die Expansion in den USA voran. Herausgekommen ist ein sehr lesenswertes Buch, das alle wichtigen Besonderheiten des Silicon Valley erklärt und erläutert.
Ich lebe selber seit über zwanzig Jahren im Silicon Valley und kenne den Autor persönlich. Er knüpfte hier schnell Kontakte, weil er keine Scheu hatte, auf andere zuzugehen.
Die Stärke seines Buches ist, dass es aus der persönlichen Perspektive geschrieben ist und klarmacht, dass es keine universelle Erfolgsformel gibt, sondern die persönliche Einstellung und eigene Erfahrungen den entscheidenden Unterschied ausmachen.
Meine Lieblingsszene ist, als der Autor versucht, auf einem Frühjahrsempfang der IHK im heimischen Deutschland ähnlich wie im Silicon Valley zu “netzwerken”. Wie das ausgeht? Steht im Buch.
Matthias Hohensee, US-Korrespondent der WirtschaftsWoche
Sehr scharfsinniger und vor allem authentischer Zugang zum Thema mit vielen wertvollen Reflexionen über gelebte Praxis und wissenschaftlichen Diskurs. Empfehlenswert!
Professor Michael Shamiyen
Gunther Wobser skizziert in seinem Buch, wie sich der deutsche Mittelstand aufstellen sollte, um die Herausforderungen der Zukunft gerade in puncto Digitalisierung zu meistern. In seinem Buch zeigt er, warum kleine, innovative Unternehmen immer wieder Platzhirsche verdrängen.
Jürgen Haug-Peichl für die Main Post
Entrepreneur and author Gunther Wobser experienced the unique culture of Silicon Valley firsthand. In "Neu erfinden", he shares insights on how Medium-sized companies in Germany can "inspect and adapt" the processes of Silicon Valley, turning the inventors of yesterday into the innovators of tomorrow. "Neu erfinden" gives a personal perspective into Wobser's experiences and philosophy. He takes readers on a journey to the entrepreneurial ecosystem on the Wets Coast of the USA and back to world market leaders in Baden-Württemberg.
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LESEPROBE
In Deutschland werden Unternehmen durchschnittlich gerade einmal volljährig, nach 18 Jahren sind sie meist verschwunden. Das jedoch widerstrebt den gelernten Zielvorgaben eines Mittelstandsunternehmens. Hier wird nicht an 18 Jahre gedacht. Auch nicht an fünf Jahre, um es dann wie ein Start-up gewinnbringend zu verkaufen. Der Anspruch ist vielmehr, das Unternehmen an die nächste Generation weitergeben zu können. Wie können diese Firmen über Generationen hinweg überleben? Wie haben sie es in der Vergangenheit getan? Meine Antwort: Sie innovieren ständig, ohne ihre Kernkompetenzen zu vernachlässigen. Weil sie aktuelle Veränderungen und Strömungen antizipieren – und idealerweise mitgestalten und prägen. Aber mit der zunehmenden Größe schwindet die Agilität und damit auch die Innovationsgeschwindigkeit. Als mehrfach prämierter Weltmarktführer steht man sich manchmal selbst im Weg. Gefährlich wird das Verharren auf Erreichtem und das Wiegen in vermeintlicher Sicherheit. Wie also stehen wir zu diesen Herausforderungen, zu diesen Herausforderern? Wie können wir unser Unternehmen aus dem maschinellen Zeitalter in die digitale Ära führen? Am liebsten wäre es uns selbstverständlich, wenn im eigenen Unternehmen die großen Chancen gesehen würden und werden. Aber wer die mangelnde Innovationskraft in Mittelstandsunternehmen nüchtern konstatiert und vorwurfsvoll beklagt, versteht nicht die Spannungsfelder: zwischen Tagesgeschäft und Strategie, zwischen Kern und Zukunft, zwischen festen, zu erfüllenden Aufgaben und neu geschaffenen, noch auszufüllenden Funktionen. Für ein bestehendes Unternehmen sind die Grenzen oft fließend. Wann geht es um disruptive Technologien, wann um solche, die das Überleben sichern, weil sie bestehende Produkte signifikant verbessern? Diese Unterscheidung, die im Silicon Valley so fein säuberlich gezogen wird, kann so haarscharf nicht immer getroffen werden.
Wie können neue Technologien unser Unternehmen revolutionieren und so nach vorne bringen? Oft fühlt sich diese Frage quälend an, wie eine Aufgabe, die ungelöst bleibt, Tag für Tag. Aber wer sich dem stellt, der hat sich schon einmal auf den Weg gemacht. Der berühmte Unruhezustand ist eingetroffen.